Volkstrauertag in Heidelsheim
Frieden halten vernüftig und gottgefällig
Brauchen wir heute noch den Volkstrauertag stellte Ortsvorsteher Uwe Freidinger die rethorisch gemeinte Frage, um sie dann gleich selbst zu beantworten. Ja, dieser Gedenktag ist nach wie vor wichtig, weniger aus Tradition, vor allem aus Einsicht. Es geht nach seinen Worten um das, was geschehen ist, um Erinnerung an die unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt, bei uns und weltweit. Das dürfen wir nicht vergessen und verdrängen, auch weil es jederzeit wieder geschehen kann und in unseren Tagen, z.B. im Nahen Osten oder in der Ukraine, ja wieder geschieht. Der Volkstrauertag und unsere Kriegerdenkmale sind demnach Stützen unserer Erinnerung und Teil unseres nationalen Gedächtnisses. Dieser Tag soll uns auch zum Nachdenken bringen, wie wir heute auf Terror, Krieg und Gewalt reagieren sollten, was wir heute für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit bei uns und in der Welt tun können. Dabei ging er ausdrücklich auch auf die Situation der Ukraine ein, die seit zwei Jahren ihr Territorium und ihre Lebensweise verteidigt. Der Ortsvorsteher äußerte abschließend die Hoffnung, dass die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt eines Tages durch ein Ende von alledem geehrt werden, weil Kriege sich als sinnlos erweisen, angesichts des Unglücks für die betroffenen Menschen.
Bernhard Bannholzer als Vetreter der katholischen Seelsorgeeinheit St. Michaelsberg betonte ebenfalls die Bedeutung des Volkstrauertags, weil Traditionen Anlässe zum Erinnern schaffen. Die Erinnerung, der Blick zurück, öffnet uns die Augen, was wir in der Welt zu tun haben. Jeder von uns, wir selbst, tragen Verantwortung, dass es Frieden werde in dieser Welt. Warum wir das nicht schaffen, ist für ihn erstaunlich. Denn die Sehnsucht nach Frieden ist so alt wie die Menscheit selbst. Wie wir den Krieg vermeiden könnten, zeigte Bannholzer am Beispiel des Propheten Micha auf. Der lebte in einer Welt voller Krieg und sehnte sich nach einer friedlichen Welt, nach einer Welt, die auf Gott schaut und auf ihn hört. „Dann werden Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln. Kein Volk wird mehr gegen ein anderes sein Schwert erheben. Und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Der Prophet Micha verkündete diesen Traum von Frieden als Versprechen und wohl auch als Mahnung Gottes an die Menschen. Und so schloss Bannholzer seine Ansprache mit einem alten Wunsch und Gebet: „Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unseren Zeiten. Es ist doch ja kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.“ Wie immer, obwohl es nicht selbstverständlich ist, trugen der Ev. Posaunenchor und die Stadtkapelle Heidelsheim wieder mit ihrer Musik zur feierlichen Umrahmung bei. (goe)
Autor:Valentin Gölz aus Region |
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