Statistik der AOK Mittlerer Oberrhein
Krankenstand im Landkreis Karlsruhe leicht über Bundesdurchschnitt

Der Krankenstand im Landkreis Karlsruhe lag im ersten Halbjahr 2024 leicht über dem Bundesdurchschnitt. | Foto: maho – stock.adobe.com
  • Der Krankenstand im Landkreis Karlsruhe lag im ersten Halbjahr 2024 leicht über dem Bundesdurchschnitt.
  • Foto: maho – stock.adobe.com
  • hochgeladen von Kathrin Kuna

Region (red) Der Krankenstand im Mittleren Oberrhein ist im ersten Halbjahr 2024 erneut deutlich gestiegen. Das geht aus dem regionalen Fehlzeiten-Report der AOK Mittlerer Oberrhein hervor. Insgesamt liege der Krankenstand im Mittleren Oberrhein mit 6,4 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt, der mit 6,6 Prozent ein Rekordhoch erreicht habe, erläutert Katharina Ochs, Koordinatorin für betriebliches Gesundheitsmanagement der AOK Mittlerer Oberrhein. 

Statistik gilt als repräsentativ

Die Statistik umfasst die Daten von 190.946 Arbeitnehmern und gilt aufgrund des Marktanteils von rund 35 Prozent als repräsentativ. „Mit dem Krankenstand wird der Anteil der im Auswertungszeitraum angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage gemessen“, erläutert Ochs.

Landkreis Karlsruhe mit sehr hohem Krankenstand

Einen sehr hohen Krankenstand im ersten Halbjahr 2024 habe der Landkreis Karlsruhe mit 6,7 Prozent verzeichnet, gefolgt vom Landkreis Rastatt mit 6,6 Prozent. In der Stadt Baden-Baden liegt der Krankenstand bei 6,3 Prozent und in der Stadt Karlsruhe bei 6 Prozent.

Nicht berücksichtigt werden dabei die gesetzlich Versicherten, die ohne Attest bis zu drei Tage zu Hause bleiben und nicht an die Krankenkassen gemeldet werden. „Der Krankenstand liegt seit den Pandemie-Jahren weiterhin auf sehr hohem Niveau“, so Ochs. „Zum Vergleich: In den zehn Jahren zuvor hatten wir einen durchschnittlichen Krankenstand von 5,5 Prozent hier in der Region.“

Mehr Krankheitsfälle, weniger Krankheitstage

Aus dem Gesundheitsbericht geht hervor, dass AOK-Versicherte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 durchschnittlich an 11,7 Tagen im Job fehlten – im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent länger. Mit 10,4 Kalendertagen pro Fall nahm die durchschnittliche Krankheitsdauer dagegen um 1,9 Prozent ab. „Wir registrieren seit einigen Jahren einen Trend zu häufigeren, dafür aber etwas kürzeren Krankmeldungen“, so Ochs. „Den Grund für diese Entwicklung verraten die Zahlen nicht. In unserer Zusammenarbeit mit vielen regionalen Unternehmen beobachten wir jedoch eine Vielzahl von Auslösern.“

Weniger Angst um Jobverlust aufgrund Arbeitskräftemangel

Als einen Grund für beide Entwicklungen nennt Ochs neben der Grippewelle zu Jahresbeginn die gestiegene Sensibilisierung bei Erkältungskrankheiten. „Damit sie keine Kollegen anstecken und/oder um eine Infektion mit Corona auszuschließen, lassen sich Arbeitnehmer aus Vorsicht häufiger einige Tage krankschreiben.“ Außerdem beobachte man, dass in Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit die Krankmeldungen stiegen und umgekehrt. „Beschäftigte haben aufgrund des Arbeitskräftemangels möglicherweise weniger Angst, ihren Arbeitsplatz wegen Fehlzeiten zu verlieren.“

Mehr Krankschreibungen als in 2023

Der Anteil der Versicherten, die sich einmal oder mehrfach krankmeldeten, betrug 52,4 Prozent. Im Vergleichszeitraum 2023 lag dieser Wert bei 51,2 Prozent. Auf 100 Versicherte in Betrieben in der Region Mittlerer Oberrhein kamen 112,9 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen – die Zahl der Krankschreibungen überschritt damit den Vorjahreswert um 5,4 Prozent.

Atemwegserkrankungen nach wie vor Spitzenreiter

Neben Atemwegserkrankungen mit einem Anteil von 28,5 Prozent lagen im ersten Halbjahr 2024 Muskel-/Skeletterkrankungen mit 14,1 Prozent an zweiter Stelle gefolgt von Erkrankungen der Verdauung mit 6,2 Prozent und Verletzungen mit 5,3 Prozent. „Die Zahl der Beschäftigten mit Atemwegserkrankungen hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt“, veranschaulicht Ochs.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Sonderthemen

Weihnachtsmärkte im Kraichgau

Diese Woche mit den Weihnachtsmärkten in Flehingen, Gochsheim, Sternenfels, Stein, Sulzfeld und Walzbachtal.

Jetzt Leserreporter werden
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.