Fachkräftemangel in Oberderdingen hält an
Stadt will weitere Kindergartenplätze schaffen

Der Gemeinderat Oberderdingen hat in seiner vergangenen Sitzung über die Bedarfsplanung für Kindertagesstätten 2024/2025 beraten.  | Foto:  dusanpetkovic1 - stock.adobe.com
  • Der Gemeinderat Oberderdingen hat in seiner vergangenen Sitzung über die Bedarfsplanung für Kindertagesstätten 2024/2025 beraten.
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Oberderdingen (red) Der Gemeinderat Oberderdingen hat in seiner vergangenen Sitzung über die Bedarfsplanung für Kindertagesstätten 2024/2025 beraten. Nach Eröffnung einer weiteren Kindergartengruppe des Kinderhauses Schneckenhaus im Torwächterhaus im vergangenen Sommer stehen aktuell insgesamt 524 Kindergartenplätze zur Verfügung.

Eltern konnten drei Wunscheinrichtungen nennen

"Über eine zentrale Voranmeldung konnten alle Eltern, die im Kindergartenjahr 2024/2025 einen Platz für ihre Kinder benötigen, bis Ende Januar 2024 diese online auf der Homepage der Stadt Oberderdingen anmelden", erklärt die Stadt. Dabei bestand die Möglichkeit, drei Wunscheinrichtungen anzugeben. Bei der Vergabe haben die Verwaltung sowie die Kindergartenleitungen versucht, die Wünsche weitestgehend zu berücksichtigen. "Den Wünschen konnte größtenteils nachgekommen werden, da in diesem Jahr nur im Stadtteil Flehingen die Anmeldungen die freien Kinderbetreuungsplätze im Ü3 Bereich übersteigen", so die Verwaltung.

Zugezogene, Kooperationen und Geflüchtete berücksichtigt

Bei den Planungen seien auch der Zuzug von Familien, die großen Nachfrage an Wohnungen in der Stadt, die Kooperationsvereinbarungen mit den Unternehmen E.G.O. und Blanco, die bisher regelmäßige Inanspruchnahme von Plätzen durch auswärtige Kinder, den Kindern der Bewohner der Anschlussunterkunft sowie die aus der Ukraine geflüchteten Kindern berücksichtigt worden. Im U3-Bereich sei der Bedarf durch eine stadtteilübergreifende Lösung mittelfristig gedeckt worden.

Oberderdingen will mehr Angebote schaffen

Die Verwaltung hat langfristig die Erweiterung von Kindergärten veranlasst. Derzeit ist der Neubau von zwei Krippengruppen im denkmalgeschützten Gebäude in der Hauptstraße 35 und der Umbau der ehemaligen Güterhalle im Stadtteil Flehingen zu einem Kindergarten mit zwei Ü3-Gruppen geplant.  Außerdem steht eine Option für einen Neubau mit zwei Ü3-Gruppen im Stadtteil Großvillars im Raum.

Personalmangel als Problem

Des Weiteren konnte in der Interimslösung in der alten Schlossgartenhalle in Flehingen eine weitere Krippengruppe geschaffen werden. Daneben besteht Platz für bis zu zwei weitere Gruppen, sodass dem Bedarf an benötigten Kindergartenplätzen nachgekommen werden könnte. Voraussetzung hierfür ist ausreichend Personal, das bisher trotz dauerhaften Ausschreibungen, nicht gewonnen werden konnte.

Stadt setzt auf Auszubildende

Bei anhaltendem Fachkräftemangel sei es Bürgermeister Thomas Nowitzki wichtig, dass in den Kindertageseinrichtungen der Stadt jährlich Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden. Aktuell absolvieren gibt es sechs Auszubildende in städtischen Kindertageseinrichtungen. Gleichzeitig wurde die Regelung des Landes, wonach eine Fachkraft durch zwei Zusatzkräfte ersetzt werden und hierbei der Mindestpersonalschlüssel um nicht mehr als 20 Prozent unterschritten werden darf, umgesetzt. Allerdings führte auch diese Abhilfe nicht dazu, dass die Verkürzungen der Betreuungszeiten im Ganztagesbetrieb der städtischen Kindertagesstätten vermieden werden konnten.

Ortsansässige Kinder werden priorisiert

Der Gemeinderat hat bereits 2020 dem Beschluss der Priorisierung für die Platzvergabe, wonach zuerst Kinder mit Wohnort in Oberderdingen und seinen Stadtteilen, einschließlich der Kinder, die unter die Kooperationsvereinbarungen fallen, zugestimmt. Gibt es dann noch freie Kapazitäten, werden auswärtige Kinder, deren Eltern in Oberderdingen arbeiten, vorrangig berücksichtigt.

Kinder mit Rechtsanspruch werden vorrangig beachtet

Außerdem stimmte der Gemeinderat zu, die Ü3-Kinder mit einem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz bei der Platzvergabe vorrangig zu beachten. Die allgemein angewandte Geschwisterkinderregelung wird grundsätzlich weiterhin beachtet. Jedoch sind Kinder aus der Überhangliste vorrangig zu versorgen. So konnten für das Kindergartenjahr 2024/2025 45 Betreuungsplätze aus der Überhangsliste vergeben werden. Alle Betreuungsangebote gelten ortsübergreifend.

524 Plätze für Kinder über drei Jahren

Für Kinder über drei Jahren sieht die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2024/2025 insgesamt 524 Plätze vor. Kinder unter drei Jahren können in einer altersgemischten Kindergartengruppe aufgenommen werden, wenn sie im Laufe des Kindergartenjahres bis Ende März 2024 drei Jahre alt werden – jüngeren Kindern soll möglichst ein Krippenplatz angeboten werden.

Der Gemeinderat stimmte der Aufnahme von Kindern unter drei Jahren in die altersgemischten Gruppen in Großvillars unter den genannten Voraussetzungen zu. Die Erweiterung der Höchstgruppengröße um bis zu zwei Plätze gemäß der KiTaVO muss in Betracht gezogen werden. Die Verwaltung wird beauftragt, diese Erweiterung bei Bedarf entsprechend vorzunehmen und anzuzeigen.

136 Plätze für Kinder unter drei Jahren

Der Bedarfsplan für Kinder unter drei Jahren sieht insgesamt 136 Plätze vor. Davon entfallen 110 Plätze in die Krippe und 26 Plätze in altersgemischte Gruppen. Zum Kindergartenjahr 2024/2025 ist die Zahl des Bedarfs an U3-Plätzen gesunken. Unter Berücksichtigung aller Anmeldungen ist die Nachfrage geringer als das vorhandene Platzangebot.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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