Sulzfeld: Wenn Achtklässler entscheiden dürften…
Neue Wege geht man in Sulzfeld bei der Beteiligung und Heranführung der Kinder und Jugendlichen an die Kommunalpolitik.
Sulzfeld (behe) Neue Wege geht man in Sulzfeld bei der Beteiligung und Heranführung der Kinder und Jugendlichen an die Kommunalpolitik. Bereits seit 2011 bietet die Gemeinde den Jugendlichen mit dem jährlichen Jugendforum eine Plattform, um ihre Wünsche und Anregungen gegenüber den kommunalpolitischen Verantwortlichen zu äußern. Mit dem im Schuljahr 2017/18 ins Leben gerufenen Projekt „Achter-Rat“ will man nun in enger Zusammenarbeit mit derBlanc-und-Fischer-Schule einen weiteren Baustein realisieren.
Kommunalpolitik näher bringen
Die Schüler der achten Klassen sollen durch das Projekt verstehen, wie und wo sie Politik betrifft und dass mehr zur politischen Beteiligung gehört als „nur“ zu wählen, so die Gemeinde in einer Mitteilung. Am besten sollten den Schüler im Achter-Rat die Kommunalpolitik und die Entscheidungsfindungen vor Ort näher gebracht werden.
Die Grundlagen werden im Gemeinschaftskundeunterricht erarbeitet. Die Schüler sollen dabei auch ihre Mitwirkungsmöglichkeit kennen lernen. Durch die Änderung der Gemeindeordnung hat der Gesetzgeber den Jugendlichen solche Mitwirkungsrechte zugebilligt, so die Gemeinde. Die Schüler sollen ihre Meinungen und Wünsche zur künftigen Entwicklung der Kommune äußern.
Informationen zum Thema „Kommunalpolitik“
Zu dem Konzept gehört auch der direkte Kontakt der politisch Verantwortlichen mit den Schülern. Vor kurzem erst besuchten die achten Klassen das Sulzfelder Rathaus, wo ihnen die Organisation der Gemeinde vorgestellt wurde und sie Informationen zum Thema „Kommunalpolitik“ erhielten. Eine weitere Begegnung, an der Bürgermeisterin Sarina Pfründer sowie die Gemeinderäte Rolf Becker und Reiner Pfefferle teilnahmen, fand letzte Woche statt. Dabei wurden unter anderem die Aufgaben des Achter-Rates erörtert. Die Schüler wollten dabei auch von den Kommunalvertretern wissen, welche Projekte und Ziele ihnen besonders am Herzen liegen. „Der Erhalt des vielfältigen Vereinsangebotes“, betonte daraufhin Pfefferle. Er sieht Sulzfeld als Wohngemeinde mit einer guten Bildungs- und Betreuungssituation, die es zu erhalten und im Bedarfsfall noch auszubauen gilt. Ähnliches sieht dies Becker, der sich aber um den Erhalt der Infrastruktur sorgt. „Werden die Einkaufsmöglichkeiten in unserer Gemeinde in 15 Jahren auch noch in dem Maße gegeben sein?“
Beckers Motivation sich vor über drei Jahrzehnten im Gemeinderat zu engagieren, war: „Ich wollte damals etwas verändern und meine Heimatgemeinde mitgestalten.“ Genau diese Chance will man nun mit dem Achter-Rat auch den Schülern eröffnen. Dass dies ihnen sichtlich Spaß macht, war bei dem rund eineinhalbstündigen Austausch zu erkennen. Auch der Klassenlehrer der 8c, Stefan Glaser, meint:“ Die Schüler interessieren sich für dieses Thema“. Eine erste Aufgabe für die Schüler wird es sein, ein passendes Logo für das Projekt „Achter-Rat“ zu wählen. Beim Besuch einer der nächsten Gemeinderatssitzungen sollen die Schüler dann live miterleben, wie kommunalpolitische Entscheidungen getroffen und Projekte eingeleitet und vorangetrieben werden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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