Forstamt erstellt Konzepte zum Waldnaturschutz
Wälder des Landkreises im kritischen Zustand

Die Auswirkungen von Hitze, Dürre und Schädlingen auf den Wald waren Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik, der am Donnerstag, 15. Dezember, im Bürgerhaus in Linkenheim-Hochstetten stattfand.
  • Die Auswirkungen von Hitze, Dürre und Schädlingen auf den Wald waren Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik, der am Donnerstag, 15. Dezember, im Bürgerhaus in Linkenheim-Hochstetten stattfand.
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Region (kn) Dürre, Brände und Schädlinge haben dem Wald im Landkreis Karlsruhe auch 2022 große Probleme bereitet. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistages wurde bei seiner jüngsten Sitzung über den Zustand des Waldes informiert. Nach einer kurzen Erholung im Jahr 2021 sei davon auszugehen, dass sich die Situation durch den Extremsommer 2022 mit wochenlanger Trockenheit bei überdurchschnittlich hohen Temperaturen und Strahlungsintensität wieder verschlechtern wird. Die Schadholzmenge ging innerhalb von zwei Jahren auf aktuell rund 45 Prozent zurück.

Zahlreiche Vegetationsbrände schädigen die Wälder

„Der Sommer 2022 war geprägt von einer Vielzahl an Vegetationsbränden, die den Zustand des Waldes offenbart und diesen massiv beeinflusst haben“, berichtete Forstamtsleiter Martin Moosmayer dem Gremium. Der größte Waldbrand habe sich im Bereich Wiesental-Hambrücken auf rund sechs Hektar Brandfläche ereignet. Auf die Brandgefahr wolle man künftig noch besser vorbereitet sein: Dazu hat das Land Baden-Württemberg im Hardtwald eine Modellregion zum „Waldbrandmanagement“ eingerichtet. Ergebnisse daraus werden voraussichtlich Mitte 2023 vorliegen.

Forschung zu Auswirkungen des Klimawandels geplant

In Gemeinden, die noch keine Konzeption zum Waldnaturschutz haben, werde eine solche derzeit vom Forstamt erstellt. Damit sollen verschiedene Ziele erreicht werden, wie zum Beispiel die Biodiversität im Wald zu erhalten und zu fördern sowie die Arbeits- und Rechtssicherheit bei der Waldarbeit zu erhöhen. Ein großes Forschungsprojekt unter Federführung der Universität Freiburg zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder der Oberrheinischen Tiefebene will der Landkreis Karlsruhe als regionaler Partner unterstützen. Die Finanzierungszusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung liege bereits vor.

Enorme Nachfrage nach Brennholz

Neben dem Gesundheitszustand des Waldes würden auch die Holzmärkte starken Schwankungen unterliegen. Seit Herbst 2021 hätten sich zwar insgesamt sowohl die Mengennachfragen als auch die Preise deutlich verbessert. Die sehr hohe Nachfrage nach Brennholz aber habe das Forstamt dazu veranlasst, frühzeitig Preisempfehlungen an die waldbesitzenden Gemeinden zu geben. Die Bestellmengen von Brennholz seien 2022 in fast allen Gemeindewäldern fast doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr gewesen. Diese enorme Nachfrage könne aus den heimischen Wäldern kurzfristig nicht bedient werden. Das Forstamt bemühe sich daher, über Sortimentsverschiebungen und Verlagerungen geplanter Hiebe zusätzliche Brennholzmengen im Rahmen der Nachhaltigkeit bereitzustellen.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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