Ehrenamtlicher Einsatz beim DRK Büchig
"Möglichst viele Menschen sollten sich testen lassen"

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Bretten (bea) Innerhalb des ersten Monats haben sich mehr als 800 Menschen bei der Teststation des DRK in Büchig auf das Coronavirus testen lassen. Zu den vier ursprünglich geplanten Stunden pro Woche sind für die Helfer aufgrund der hohen Nachfrage jedoch noch mehr hinzugekommen. „Bevor die Menschen ohne Termin dastehen, versuchen wir im Rahmen des Möglichen vor und nach den geplanten Terminen Tests anzubieten“, sagt Philipp Weinkötz, Vorsitzender des DRK Büchig. 

"Wir wollen den Menschen Sicherheit geben"

Da sich die Bürger auch ohne Termin in Büchig testen lassen können, könne es unter Umständen zu einer Wartezeit von fünf bis zehn Minuten kommen, sagt der Vorsitzende. Doch dadurch eventuell entstehende Warteschlangen können von dem vier- bis fünfköpfigen Team zügig abgearbeitet werden, da sie pro Testung eine Zeit von einer Minute veranschlagen. Diese kann gut eingehalten werden, da viele der Testwilligen angemeldet sind und ihre Unterlagen nach Terminen vorbereitet auf dem Anmeldungstisch liegen. So können auch Tests von unangemeldeten Personen zwischen die in fünf Minuten getakteten Termine geschoben werden. "Viele wollen Geld mit den Tests verdienen, wir wollen den Menschen die Sicherheit geben, dass sie derzeit nicht mit dem Coronavirus infiziert sind."

Einnahmen kommen wieder Menschen vor Ort zu Gute

Natürlich sei es ein Aufwand für die bis zu sechs Helfer, die an den Testtagen ehrenamtlich im Einsatz sind. Dennoch setze sich jeder einzelne Helfer gerne für die Sache ein, denn die Einnahmen kommen dem Verein in Büchig zu Gute und könnten so für Dinge eingesetzt werden, die der Ortsverein in Zukunft benötige, so Weinkötz. Dazu gehöre auch das bereits 13 Jahre alte Notfallhilfefahrzeug, das in wenigen Jahren wohl ohnehin ersetzt werden müsse. Weinkötz würde außerdem gerne für den Katastrophenschutz Lkw, der in Büchig stationiert ist, ergänzendes Material anschaffen und das finanzielle Polster des Ortsvereins nach dem Bau der DRK-Garage neben der Bürgerwaldhalle wieder ausbauen. So bleibe das Geld, das das DRK Büchig für die Testungen erhalte, im Ort und könne den Menschen vor Ort zu Gute kommen.

"Es ist schön, Menschen glücklich zu machen"

Obwohl der Verein - wie andere Teststationen auch - seit Mitte November eine geringere Vergütung erhält, als in der vergangenen Testsaison von Mitte April bis Mitte Oktober diesen Jahres, wollen die Helfer mit ihrem ehrenamtlichen Engagement weitermachen, so lange sie können und die Bevölkerung in der kalten Jahreszeit mit Tests zu unterstützen. "Man muss den Menschen ein großes Testangebot machen, damit sich möglichst viele testen lassen", sagt Weinkötz. Wichtig sei ebenfalls, dass der Test für die Menschen, wie in Büchig mit dem vorderen Nasenabstrich, nicht unangenehm sei. Nur so könne eine größtmögliche, vorübergehende Sicherheit vor der Ansteckung anderer Menschen gegeben werden. Auch kämen viele ältere Menschen zum Testen, die ihre Angehörige im Altersheim besuchen wollten. "Es ist schön, wenn wir diese Menschen mit unserem Angebot glücklich machen können", sagt Weinkötz.

Einsatz im Ahrtal

Vor Weihnachten musste das Büchiger Team jedoch auf die Unterstützung ihres Vorsitzenden bei den Testungen in der DRK-Garage verzichten, da dieser einen einwöchigen "Urlaub" in einer Bundeswehrkaserne in Koblenz verbrachte und dort den Einsatzabschnitt Hochwasser leitete. Sein 20-köpfiges Team versorgte dabei mit Stromaggregaten Menschen, die keinen Strom haben und somit kein Licht und keine Heizung. Auch die Telekom wurde mit Strom versorgt, damit die Menschen Handyempfang hatten. Auch baute das Rote Kreuz derzeit eine zweite Kläranlage auf, die eigentlich für den internationalen Einsatz gedacht war, um die deutschen Abwasserstandards in der Region einhalten zu können.

Im Ahrtal wird noch immer Hilfe benötigt

Zwischendurch, so erzählt Weinkötz, fuhr das Team Material dorthin, wo es benötigt wurde. "Es gibt viele Menschen, die Hilfe benötigten", sagt Weinkötz. Wer helfen wolle, könne sich für ein Wochenende eine Unterkunft in der Umgebung suchen und mit dem "Helfershuttle" zu Einsatzorten gebracht werden und dort beispielsweise einen Tag lang helfen. Gut seien auch private Kontakte zu Menschen im Ahrtal, die genau benennen könnten, was sie brauchten, denn mit vielen Sachspenden wüssten die Helfer teilweise nicht mehr wohin. "Es ist schön, das viel Hygienematerial gespendet wurde, doch momentan ist zu viel von manchem da."

"Es ist schön jemandem helfen zu können"

Trotz des hohen, persönlichen Einsatzes des Büchiger DRK-Teams ist die Motivation zum Weitermachen für Weinkötz nach wie vor die Rückmeldung aus der Bevölkerung. „Die Menschen freuen sich darüber, dass die Testung in Büchig so unkompliziert abläuft und danken uns dafür, dass wir da sind. Es ist schön jemandem helfen zu können“, sagt er. Und: "Das ist für mich mehr wert, als eine Spende."

Das DRK Büchig bietet Testtermine immer dienstags und donnerstags zwischen 18 und 19 Uhr sowie samstags zwischen 15 und 17 Uhr an.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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