RKH-Kliniken bemerken Anstieg
Mehr Patienten mit Omikron auf Normalstation

Es liegen wieder mehr Patienten wegen Covid-19 im Krankenhaus.  | Foto: RKH-Kliniken
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Region (ger) Es entwickelt sich wie erwartet: Die Zahl der Corona-Infizierten auf den Normalstationen steigt, während sie auf den Intensivstationen rückläufig ist. Zugleich befinden sich immer mehr Klinik-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Krankenstand. Das ist das Resümee, das die Verantwortlichen des RKH-Klinikverbunds am Donnerstag, 27. Januar, in ihrem allwöchentlichen Covid-Lage-Update gezogen haben. Insgesamt 67 Covid-Patienten liegen in den fünf Kliniken, davon drei in der Rechbergklinik Bretten und zwölf in der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal. Von den 67 sind 16 auf Intensivstationen untergebracht (in Bretten keiner, in Bruchsal vier).

Über 100.000 Schnelltests im Monat

Die der Omikron-Mutation des Virus geschuldete rasante Aufwärtsfahrt der Inzidenzen – am Freitag, 28. Januar, sind erstmals über 1.000 Infizierte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen im Landkreis zu verzeichnen – mache sich nun in den Kliniken bemerkbar. „Die Betten sind derzeit noch ausreichend. Aber wir müssen wieder neue Bereiche eröffnen“, so Dr. Stefan Weiß, Leiter des Krisenstabs. Dass zunehmend Patienten infiziert seien, die aus anderen Gründen ins Krankenhaus kämen, zeichne sich bereits seit ein oder zwei Wochen ab und führte zu einem höheren Aufwand, da sie ja isoliert werden müssten. In der Konsequenz würde auch intensiver getestet. Allein im November und Dezember wurden in den Kliniken jeweils rund 115.000 Schnelltests verbraucht, während in den zehn Monaten zuvor durchschnittlich nur 32.000 im Monat anfielen. Aktuell werden Mitarbeiter, ungeachtet ihres Impfstatus an jedem Arbeitstag  und Patienten dreimal die Woche und vor jeder Verlegung getestet, daher wird die Zahl der Tests im Januar sich nochmals erhöhen, so Weiß.

Ausfallquote der Mitarbeiter kann kompensiert werden

Die Ausfallquote der Klinik-Mitarbeiter bezifferte Professor Dr. Götz Geldner, Ärztlicher Direktor der Intensivabteilung in Ludwigsburg, auf zehn bis 15 Prozent insgesamt, es gebe aber auch einzelne Bereiche mit einem Krankenstand von bis zu 40 Prozent. Geldner, der auch die Versorgungscluster in Baden-Württemberg kooperiert, konstatierte auch schon erste Ausfälle im ambulanten Bereich, zum Beispiel in einzelnen Notfallpraxen. Den Ausfällen in den eigenen Häusern komme man, so RKH-Geschäftsführer Professor Dr. Jörg Martin, bei, indem bei frühzeitigem Erkennen Personal aus anderen Häusern einspringe. Manche Technik-Bereiche könne man auch outsourcen, so geschehen in der Vergangenheit schon einmal mit der Wäscherei, das sei aber momentan nicht nötig. Auf den Intensivstationen fahre man seit der letzten Welle auf etwa 70 Prozent, das sei, so Geldner, weiterhin gut zu schaffen.

RKH-Kliniken gut gewappnet

Um Lieferengpässen bei Materialien oder Medikamenten vorzubauen, habe man einen Vorrat für drei Monate angelegt. Auch mit PCR-Tests sei man dank eigenem Labor gut versorgt. In diesem Zusammenhang bezeichnete Martin den Mangel an PCR-Test-Kapazitäten auf Bundesebene als ein „Armutszeugnis“ und eine Folge „mangelhafter Planung“. Mit Blick auf Großbritannien, wo die Omikron-Welle schon länger angekommen ist, gehe man davon aus, dass die Fallzahlen noch bis voraussichtlich Mitte Februar weiter ansteigen werden. Das größte Patientenaufkommen sei im ambulanten Sektor zu erwarten. Doch angesichts der Masse an Infizierten sei auch davon auszugehen, dass es wieder moderat mehr Fälle auf der Intensivstation geben werde. Professor Martin sieht seine Häuser allerdings gut gewappnet: „Dank der getroffenen Vorkehrungen sind wir in den Kliniken vor der Welle. Darauf sind wir stolz und danken allen unseren Mitarbeitern, die auch im dritten Jahr der Pandemie voll engagiert dabei sind und ermöglichen, dass die medizinische Versorgung weiterhin auf einem hohen Niveau gewährleistet ist.“

Es liegen wieder mehr Patienten wegen Covid-19 im Krankenhaus.  | Foto: RKH-Kliniken
Aufgrund des massiven Infektionsgeschehens wird in den RKH-Kliniken häufiger getestet: Mitarbeiter unterziehen sich arbeitstäglich einem Schnelltest, Patienten dreimal die Woche.  | Foto: RKH-Kliniken
Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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