Fragen an die RKH-Kliniken in Bruchsal und Bretten zur praktischen Vorbereitung auf erste Corona-Fälle
Stufenplan und Patientensteuerung

Alexander Tsongas, Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation und Marketing der Regionale Kliniken Holding (RKH)  | Foto: RKH
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  • Alexander Tsongas, Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation und Marketing der Regionale Kliniken Holding (RKH)
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BRETTEN/BRUCHSAL (ch) Ganz langsam steigt auch in Baden-Württemberg die Zahl der Patienten mit dem Coronavirus. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch im Kraichgau der erste Ansteckungsfall bekannt wird. Wir haben bei Alexander Tsongas, dem Sprecher des RKH-Klinikenverbunds, zu dem auch die Krankenhäuser in Bretten und Bruchsal gehören, nachgefragt.

Herr Tsongas, wie ist die aktuelle Lage: Sind inzwischen auch in den RKH-Kliniken Patienten mit dem Coronavirus angekommen?
Alexander Tsongas: Aktuell gibt es in den RKH Kliniken noch keinen bestätigten Coronavirus-Fall.

Die RKH-Kliniken haben nach eigener Aussage bereits einen „Stufenplan“ für den Fall aufgestellt, dass das Virus auch in unserer Region festgestellt werden sollte. Welche Maßnahmen beinhaltet der "Stufenplan"?
Zunächst einmal seien zwei Dinge vorbemerkt. Zum einen ist es die primäre Aufgabe der Kliniken, die stationäre Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Zum anderen sind die RKH-Kliniken auf stationär aufzunehmende Grippe- und Coronavirusfälle gut vorbereitet.
Es handelt sich um einen Notfallplan, der mehrere Stufen vorsieht. Die Stufen ergeben sich je nachdem, wie sich die Zahl der Erkrankten, die stationär aufgenommen werden müssen, entwickelt. In der ersten Stufe wird die Planung der Belegung und der personellen Ausstattung innerhalb der RKH-Kliniken des Landkreises Karlsruhe sichergestellt. Ist dies durch ein weiteres Patientenaufkommen nicht ausreichend, findet eine Planung und Abstimmung mit weiteren Kliniken des RKH-Klinikverbunds statt. Ist auch dies irgendwann nicht mehr ausreichend, findet eine Abstimmung mit weiteren angrenzenden Klinikverbünden, den Gesundheitsämtern und der Oberleitstelle Baden-Württemberg statt.

Aus einer Karlsruher Klinik sind dem eigentlichen Empfangsgebäude vorgelagerte "Empfangszelte oder -pavillons" für infizierte Patienten bekannt geworden. Ist dies auch für mögliche Corona-Patienten in Bruchsal und Bretten geplant?
Wie oben bereits beschrieben, geht es um die stationär aufzunehmenden Coronavirus-Fälle. Uns erreichen viele Anrufe von verängstigten Bürgerinnen und Bürgern, die fragen, ob sie wegen eines Abstrichs, also zur Abklärung einer möglichen Coronavirus-Infektion, zu uns kommen können. Auskünfte erteilen die Gesundheitsämter. Erste Ansprechpartner sind Hausärzte und Notfallpraxen. Patienten mit Krankheitssymptomen sollten jedoch in der jetzigen Situation unbedingt darauf verzichten, auf direktem Wege in Praxen zu gehen, sondern sich auf jeden Fall erst telefonisch anmelden. Mit diesem Verhalten können sie einer unbeabsichtigten Verbreitung des Virus vorbeugen. Aber um auf Ihre Frage zu kommen: Ein stationär aufzunehmender Patient kann nicht in einem Zelt vor der Klinik stationär versorgt werden. Wir versuchen, die Patienten, die uns unangekündigt zu Fuß erreichen, so zu steuern, dass sie zunächst nicht in die Kliniknotfallaufnahme gelangen und so weitere Infektionen möglichst vermieden werden.

Wie ist die Veröffentlichungskette, wenn ein Infektionsfall in einer Ihrer Kliniken auftreten sollte?
Wenn bei einem stationär aufzunehmenden Patienten ein bestätigter Coronavirus-Fall vorliegt, muss dies an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden.
Die Fragen stellte Chris Heinemann

Mehr Informationen auf der Themenseite Coronavirus

Alexander Tsongas, Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation und Marketing der Regionale Kliniken Holding (RKH)  | Foto: RKH
Rechbergklinik in Bretten: Mit einem Notfallplan haben sich die RKH-Kliniken in Bretten und Bruchsal auf mögliche Corona-Fälle vorbereitet. | Foto: ch
Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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