Keine Löschflugzeuge in öffentlicher Hand
Südwesten setzt bei Waldbrandgefahr auf neue Kooperationen

Angesichts der langen Trockenheit und steigenden Waldbrandgefahr setzt der Südwesten auch auf neue Kooperationen. | Foto: Sergey Chayko - stock.adobe.com
  • Angesichts der langen Trockenheit und steigenden Waldbrandgefahr setzt der Südwesten auch auf neue Kooperationen.
  • Foto: Sergey Chayko - stock.adobe.com
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Karlsruhe (dpa/lsw) Angesichts der langen Trockenheit und steigenden Waldbrandgefahr setzt der Südwesten auch auf neue Kooperationen. Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums ist etwa für den Ernstfall eine Zusammenarbeit mit Frankreich zum Einsatz kleinerer Löschflugzeuge vereinbart worden. Baden-Württemberg kann zwar auf Löschhubschrauber der Polizei und Bundeswehr zurückgreifen. Eigene Löschflugzeuge hat das Land aber nicht. Einer der Gründe: Es fehlt an geeigneten Wasserflächen, aus denen größere Flugzeuge im Vorbeiflug Wasser aufnehmen könnten.

Keine Wasserentnahme aus dem Bodensee

Zwar gibt es den Bodensee. Die Entnahme von Wasser durch ein Flugzeug könnte aber Schiffe und Badende gefährden, erläuterte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. «Wir nehmen die Waldbrandgefahr sehr ernst», betonte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Zahl der Vegetationsbrände sei zwar in Baden-Württemberg in den letzten Jahren nicht gestiegen. «Wir bereiten uns aber auf geänderte Einsatzlagen vor», sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Innenministerium sieht Südwesten gut gerüstet

Schon jetzt sieht das Innenministerium das Land gut gerüstet. Es stünden flächendeckend Feuerwehreinheiten bereit. «An rund 3200 Feuerwehrstandorten stehen verteilt auf das ganze Land über 110 000 Feuerwehrkräfte rund um die Uhr für den Ernstfall zur Verfügung.» Durch ein gutes Waldwegenetz sei ein Einsatz am Boden an fast allen Stellen des Landes möglich. «Sollte Bekämpfung aus der Luft notwendig sein, haben wir zwei Hubschrauber der Landespolizei mit Löschwasseraußenlastbehälter. Zudem können Hubschrauber zum Beispiel der Bundespolizei oder der Bundeswehr, angefordert werden.» Bislang sei ein solcher Einsatz aber noch nicht nötig gewesen. Polizeihubschrauber mit Außenlastlöschwasserbehältern könnten aber einfach und schnell eingesetzt werden.

Feuerwehr lernt von südlichen Ländern

Baden-württembergische Feuerwehrleute nehmen dem Ministerium zufolge auch an einem Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung in Europa teil. Dabei erfahren sie zum Beispiel vor Ort, wie Griechenland mit Waldbränden umgeht. Denn südliche Länder kämpfen schon länger gegen extreme und verheerende Waldbrände.

Waldbesitzer in Sorge

Wegen der langanhaltenden Trockenheit sorgen sich vor allem Waldbesitzer. So ist der Schwarzwald nach Einschätzung des Leiters des großen Forstbetriebs Fürstenberg, Jens Borchers, in Gefahr. Auch in Baden-Baden und Umgebung ist man wegen der anhaltenden Trockenheit alarmiert.

Keine Löschflugzeuge in öffentlicher Hand

In Deutschland gibt es keine Löschflugzeuge in öffentlicher Hand. Brauchen Länder und Kommunen bei Vegetationsbränden Unterstützung aus der Luft, bitten sie um Amtshilfe, damit die Bundeswehr oder die Bundespolizei Hubschrauber mit Wasserbehältern schicken. Politiker der FDP und der Grünen plädieren auf Bundesebene für die Anschaffung von Löschflugzeugen.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Sonderthemen

Weihnachtsmärkte im Kraichgau

Diese Woche mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Rotenbergerhof in Ruit

Jetzt Leserreporter werden
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.