Glasfaser-Ausbau in Oberderdingen: Bürgermeister Nowitzki zieht positive Zwischenbilanz

Seit fast anderthalb Jahren laufen in Oberderdingen die Arbeiten für den Glasfaserausbau. Inzwischen sind einige, wenn auch noch nicht alle Ziele bei der Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen erreicht worden.

Oberderdingen (ch) Seit fast anderthalb Jahren laufen in Oberderdingen die Arbeiten für den Glasfaserausbau. Inzwischen sind einige, wenn auch noch nicht alle Ziele bei der Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen erreicht worden.

Leitungen in Gewerbegebiete fertig

„Wir haben im vergangenen Jahr für 1,6 Millionen Euro Aufträge zur Versorgung der Gewerbe- und Industriegebiete vergeben“, fasst Bürgermeister Thomas Nowitzki zusammen. Von dieser Summe seien rund 180.000 Euro abzuziehen, die das Land Baden-Württemberg als Förderung zugesagt habe. „Die Baumaßnahmen sind fertig, es ist nur noch nicht überall in die Rohre Glasfaser eingeblasen“, so der Bürgermeister.

Großvillars angeschlossen

Der Hauptverteiler in Oberderdingen, neudeutsch auch Point of Presence, kurz PoP, genannt, steht, ein zweiter im Unterdorf mit Verlängerung Richtung Kürnbach ebenfalls. In Flehingen muss laut Rathauschef noch ein zweiter Hauptverteiler gebaut werden. Der Ortsteil Großvillars sollte nach seinen Worten bereits letzte Woche angeschlossen werden.

Bedarf auch bei Freiberuflern und kleinen Gewerbetreibenden

Eins der ersten Gebäude, die in Oberderdingen an die Glasfaserleitung angeschlossen wurden, war das im Dezember 2017 eröffnete Gesundheitszentrum. Mittlerweile haben andere Firmen und Privathaushalte nachgezogen, die Anschlussquote an der Leitungsstrecke sei hoch, sagt Thomas Nowitzki. „Jetzt müssen wir sehen, dass die Leute die Möglichkeit auch nutzen.“ Ohne eine finanzielle Förderung vom Land, im Fall von Schulen vom Bund, wird es seiner Meinung nach jedoch schwierig. Dabei sind es nach seiner Beobachtung weniger die Privathaushalte, die auf die neue Technologie angewiesen sind, sondern vor allem Freiberufler wie Ärzte, Architekten, Ingenieure, Rechtsanwälte oder Steuerberater sowie kleine Gewerbetreibende. Zuletzt hätten auch erste Aussiedlerhöfe ihr Interesse bekundet. Die Gemeinde verkauft inzwischen Baugrundstücke einschließlich Glasfaseranschluss.

Private Glasfaser-Anbieter müssen Kabelnutzung bezahlen

Zur gelegentlich aufflammenden Diskussion um den Sinn der Konkurrenz zwischen öffentlicher und privater Glasfaserversorgung meint der Bürgermeister: „Wir wollten diese Aufgabe nicht, aber ich bin froh, dass wir im Landkreis nun so weit sind.“ Die Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe Gesellschaft (BLK), die die Infrastruktur aufbaut, war 2014 von den Kommunen zusammen mit dem Landkreis gegründet worden, weil private Anbieter vor einer flächendeckenden Versorgung zurückschreckten. Die Gründung war nach Nowitzkis Worten eine politische Entscheidung: Als Teil der Technologieregion Karlsruhe wollte man „vorne mit dabei sein“. Allerdings bauen die Kommunen dabei weiter auf öffentliche Fördergelder, so Nowitzki, der betont: „Wir denken in 15 Jahreszeiträumen, am Ende sollten sich unser Investitionen bezahlt gemacht haben.“ Private Anbieter dürfen derweil parallel Glasfaser verlegen, müssen dafür aber bezahlen.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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