Statt "Luxussanierung" wie Bretten
Gondelsheim setzt bei Sanierung des Alten Postwegs auf Augenmaß

So sah der Alte Postweg bei Diedelsheim 2022 aus: Starkregen hatte Ackerboden von höher liegenden Feldern abgeschwemmt.  | Foto: ger
  • So sah der Alte Postweg bei Diedelsheim 2022 aus: Starkregen hatte Ackerboden von höher liegenden Feldern abgeschwemmt.
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Gondelsheim (red) „Wir sagen Ja zu einem für Landwirtschaft, Radfahrer und Fußgänger sicher nutzbaren Alten Postweg. Wir bleiben bei unserem Nein zu einer umfassenden Sanierung oder gar zu einer Verbreiterung“, macht Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp in einer Pressemitteilung deutlich. Hintergrund ist die von der Stadt Bretten erfolgte Neugestaltung des auf ihrer Gemarkung liegenden Abschnitts des Alten Postwegs, der dort Alte Poststraße heißt. Die Runderneuerung des etwa 500 Meter langen Abschnitts auf Brettener Gemarkung mit Neuasphaltierung, Entwässerung und Wegverbreiterung hat nach Angaben der Brettener Stadtverwaltung 80.000 Euro gekostet. 

"Andere Prioritäten als solche eine Luxussanierung"

Dem Brettener Beispiel nicht zu folgen beschloss der Gondelsheimer Gemeinderat in seiner letzten Sitzung. „Mindestens eine Viertelmillion Euro würde uns ein vergleichbarer Ausbau kosten“, sagte Rupp und fügte hinzu: „Wir setzen andere Prioritäten als solch eine Luxussanierung, die weder Verwaltung noch Gemeinderat als sinnvoll erachten.“ Was jedoch nicht bedeuten würde, dass Gondelsheim untätig bleibe: Kaputte Betonplatten werden ausgebessert und einmündende Feldwege mit Schotter aufgeschüttet, um größere Pfützenbildungen zu verhindern. „Damit steht dem landwirtschaftlichen Verkehr, Radfahrern und Fußgängern ein sicherer Weg zwischen Gondelsheim und Diedelsheim zur Verfügung“, betont Bürgermeister Rupp.

"Knapper werdende finanzielle Mittel für Projekte, die den größten Nutzen stiften"

Die Kosten für die rund 1.000 Meter lange Strecke würden bei knapp 17.000 Euro liegen.  Vergleichbare Sanierungsmaßnahmen nimmt Gondelsheim ebenso am entlang der B35 gelegenen Feldweg vor und investiert dafür weitere 10.000 Euro. Diese beiden Maßnahmen hat das Gremium inzwischen vergeben. „Unsere Aufgabe als Kommune ist es, die immer knapper werdenden finanziellen Mittel in Projekte zu investieren, die den Bürgerinnen und Bürgern mittel- und langfristig den größten Nutzen stiften“, begründet Bürgermeister Rupp die Entscheidung. Als Beispiele nennt er Kraichgau-Gemeinschaftsschule, Kindergärten und Hochwasserschutz.

Alter Postweg oft illegal von Autos als Ausweichstrecke genutzt

Zumal er in Frage stellt, ob der Ausbau des Alten Postwegs überhaupt wünschenswert sei. „Die Anwohner in Gondelsheim beschweren sich doch jetzt schon, wie häufig der Alte Weg von Autofahrern trotz Verbots als Abkürzung oder Ausweichstrecke genutzt wird“, berichtet er. Nicht anders sei die Gemütslage bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern am anderen Ende des Weges in Diedelsheim. Bei den jüngsten Baumaßnahmen an der B35 waren illegale Nutzungen durch Autofahrer wieder einmal vielfach zu verzeichnen gewesen. „Ein neuer Belag und die Verbreiterung führen wohl kaum zu einer Eindämmung des Autoverkehrs auf dem Alten Postweg“, gibt Rupp zu bedenken und ergänzt: „Das ist sicher nicht im Interesse der Menschen und schon gar nicht im Sinne der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern.“

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Kraichgau News aus Bretten

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