Nabu: Jede siebte Vogelart im Südwesten bedroht Artensterben
Cambridge/Stuttgart (dpa/lsw) Im Südwesten ist mittlerweile jede siebte Vogelart vom Aussterben bedroht. "Auch an Baden-Württemberg geht der Vogelschwund nicht spurlos vorbei", sagte Stefan Bosch, der Landesfachbeauftragte für Ornithologie des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), am Donnerstag. Insgesamt 27 Arten seien bereits ausgestorben. "Weitere 28 Arten wie das Rebhuhn, das Braunkehlchen und die Feldlerche sind vom Erlöschen bedroht und 15 Arten sind stark gefährdet", sagte Bosch. Er bezieht sich bei den Zahlen nach eigenen Angaben auf die noch nicht veröffentlichte Rote Liste der Brutvögel.
Nur sechs Prozent der Arten haben wachsende Populationen
Weltweit ist eine von acht Vogelarten in ihrer Existenz gefährdet, wie aus dem aktuellen "State of the World's Birds"-Bericht der gemeinnützigen internationalen Organisation Birdlife hervorgeht. In ihm werden alle vier Jahre systematisch die Daten von Forschern, Artenschützern und anderen Organisationen zusammengetragen. Bei fast der Hälfte aller weltweiten Vogelarten schrumpft demnach die Zahl der Tiere, nur sechs Prozent der Arten haben noch wachsende Populationen.
"Verantwortlich sind auch die Verbraucher"
Durch die industrielle Landwirtschaft verschwinde die abwechslungsreiche Struktur auf den Feldern mit den Randzonen, Alleen, Büschen und Brachflächen, sagte der Nabu-Vogelschützer Bosch. "Verantwortlich sind auch die Verbraucher, die vor allem auf niedrige Preise achten und weniger auf die Auswirkungen ihrer Wahl für das gesamte Gefüge."
"Wenn Vögel sterben, ist das ein Alarmsignal"
Dabei sei auch die Gesellschaft direkt vom Artensterben der Vögel betroffen. "Wenn Vögel sterben, dann ist das immer auch ein Alarmsignal", sagte Bosch. Der Zustand ihrer Arten sage etwas aus über den Zustand der Insekten oder falsche Entwicklungen zum Beispiel im Agrarbereich oder bei der Stadtplanung, die früher oder später auch entscheidend seien für die Menschen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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