Lage in RKH-Kliniken stabil
Öffnungsschritte erst nach Fasching empfohlen

Die Zahl der im hauseigenen RKH-Labor positiv getesteten Mitarbeiter steigt kontinuierlich an.  | Foto: RKH Kliniken
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  • Die Zahl der im hauseigenen RKH-Labor positiv getesteten Mitarbeiter steigt kontinuierlich an.
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Region (ger) „Herr Söder hat uns mit seinen Äußerungen wirklich ein Ei ins Nest gelegt“, wurde der Geschäftsführer der Regionalen Kliniken Holding (RKH), Professor Dr. Jörg Martin, deutlich im Hinblick auf ein Aussetzen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, wie sie der bayerische Ministerpräsident vorgeschlagen hat. Mit 90,2 Prozent mindestens einmal geimpften Mitarbeitern stehen die Kliniken zwar gut da, sagte er bei der wöchentlichen Pressekonferenz zur Covid-Situation, aber die wechselhafte Haltung der Politik enttäusche ihn sehr: „Das macht unsere Arbeit nicht einfacher, die noch Ungeimpften zu überzeugen.“ Martin hält die Immunisierung durch eine Impfung für Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen für eine ethische Pflicht. So setze die Klinikleitung dabei auch auf den noch im Februar verfügbaren Totimpfstoff Novavax. Insgesamt sei die Lage an den RKH-Kliniken, zu denen auch die Krankenhäuser in Bretten, Bruchsal und Mühlacker gehören, aber stabil und die relativ hohe, krankheitsbedingte Ausfallquote an Mitarbeitern zwischen zehn und 15 Prozent könne kompensiert werden.

Mehr infizierte Patienten, die wegen anderer Erkrankungen im Krankenhaus sind

Der Leiter des RKH-Krisenstabs Dr. Stefan Weiß verdeutlichte die Situation anhand der aktuellen Zahlen: 79 Covid-19-Patienten seien derzeit in den Krankenhäusern, davon liegen 17 auf den Intensivstationen. Damit sei die Zahl der Patienten auf Normalstationen weiter in einem leichten, fortwährenden Anstieg und auf Intensiv eher leicht rückläufig. Rund ein Viertel der positiv getesteten Patienten komme wegen anderer Erkrankungen ins Krankenhaus. Somit gehe man nun dazu über, diese in den entsprechenden Bereichen zu isolieren, statt separate Covid-Bereiche zu eröffnen. Die weiter steigenden Inzidenzen bildeten sich auch bei den im eigenen Labor positiv getesteten Mitarbeitern ab: Waren es im Januar insgesamt 170 Fälle, liege man jetzt zum Stand 10. Februar bereits bei 104 Fällen.

Nach Scheitelpunkt der Omikronwelle schneller Rückgang der Infektionszahlen erwartet

„Insgesamt spiegelt die Situation in den Kliniken den Trend in der Bevölkerung wieder“, so Weiß. Mit Omikron habe man es mit einem neuen Serotypen zu tun, der ganz selten zu einem schweren Verlauf führe, auch dank der Impfung, die aber eben nicht vollständig vor der Infektion schütze. Weiter erwarte man Mitte oder Ende Februar den Scheitelpunkt der Welle, gefolgt von einem schnellen Rückgang der Infektionszahlen. Entsprechend plane man schon jetzt angepasste Öffnungsschritte.

Personalausfälle weiter größte Herausforderung

Laut Professor Dr. Götz Geldner, Chefarzt der Intensivabteilung im Klinikum Ludwigsburg und zuständig für die medizinischen Versorgungscluster in Baden-Württemberg, herrsche im Land keine Notlage. Nach einer Umfrage fühlten sich derzeit nur acht Prozent der niedergelassenen Praxen überlastet, 40 Prozent hätten angegeben, gut zurechtzukommen, weitere 40 Prozent kämen noch zurecht. Auch dort seien die Personalausfälle die größte Herausforderung. Weitere Öffnungsschritte seien in seinen Augen durchaus vertretbar, er appelliere aber an die Politik, diese erst nach Fasching umzusetzen.

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Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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