Datenschutzkonformes Pilotprojekt
Knittlingen setzt bei Lärmkontrolle auf Sensortechnik
Knittlingen (red) Seit etlichen Jahren schon klagen Anwohner des Knittlinger Busbahnhofs über Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen. Eine Überwachung des Areals mithilfe von Kameras scheiterte letztlich am Veto des Landesdatenschutzbeauftragten – nun soll jedoch eine Kooperation der Stadtverwaltung Knittlingen mit den Stadtwerken Pforzheim (SWP) Abhilfe schaffen.
Sensoren zeichnen Geräuschpegel am Busbahnhof auf
Mit Hilfe von Sensoren, die den Geräuschpegel am Busbahnhof in Knittlingen messen, können die Verwaltungsmitarbeiter im Rathaus nachverfolgen, wie stark das Areal von Lärm betroffen ist. Gerade in den Nachtstunden am Wochenende, wenn am Busbahnhof gerne gefeiert wird, ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Beschwerden von Anwohnern gekommen.
Pilotprojekt gewinnt Datenschutzwettbewerb des Landes
„Die Sensortechnik der SWP hilft uns nun dabei, nachvollziehen zu können, wann und wie oft es zu erhöhtem Lärmaufkommen kommt“, sagt Knittlingens Bürgermeister Alexander Kozel. Mit dem innovativen Pilotprojekt hat Knittlingen nicht nur den Datenschutzwettbewerb des Landes gewonnen, sondern konnte auch gleich mit den Stadtwerken Pforzheim ein Innovationsprojekt umsetzen, das in dieser Form bislang neu im Land ist.
Technologie vielseitig einsetzbar
Wie vielfältig einsetzbar die Technologie ist, zeigt ein Blick auf die Anwendungsfelder in Knittlingen: Am Busbahnhof wird der Lärm gemessen, in der benachbarten Sporthalle hilft ein Sensor dabei, die Belegungszeiten der Halle zu erfassen und somit zu veranschaulichen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit diese genutzt wird. Und im Bereich des Gewerbegebiets, in dem es immer wieder zu illegalen Autorennen kommt, hilft nun ebenfalls ein Sensor dabei, entsprechende Lärmpegel und Bewegungsmuster aufzuzeichnen. Dabei sind die Daten nicht personenbezogen und somit datenschutzkonform.
Sensoren seit Ende Juli im Einsatz
„Die SWP liefern mit der Sensorik das Werkzeug, um zu erkennen, wo gegebenenfalls weiterer Handlungsbedarf besteht“, sagt Bertil Kilian, der bei den Stadtwerken Pforzheim als Innovationsmanager arbeitet. „Daraus resultierende Maßnahmen obliegen dann natürlich der Stadt.“ Seit Ende Juli sind die Sensoren im Einsatz und liefern seitdem konstant Daten. „Das Pilotprojekt läuft sehr gut“, freuen sich Kozel und Kilian. Nun gelte es, in den kommenden Monaten weitere Ergebnisse abzuwarten und dann zu entscheiden, ob die Sensorik eventuell ausgebaut wird.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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