Erfolgreiche Schülerfirma des Lise-Meitner-Gymnasiums
Besuch bei Oma bringt zündende Idee

Mit einer Desinfektionsbox hat die Schülerfirma des Lise-Meitner-Gymnasiums den zweiten Preis auf Bundesebene geholt.  | Foto: privat
  • Mit einer Desinfektionsbox hat die Schülerfirma des Lise-Meitner-Gymnasiums den zweiten Preis auf Bundesebene geholt.
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Königsbach-Stein (ger) „Kill D’Bazill“ – was wie der Titel eines coolen Raps daherkommt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein innovatives und auf die Anforderungen der Zeit perfekt zugeschnittenes Hightech-Gerät, mit dessen Hilfe man kleine Alltagsgegenstände wie Handy oder Schlüsselbund desinfizieren kann. Entwickelt und produziert wurde „Kill D’Bazill“, das übrigens auch Viren den Garaus macht, von der Schülerfirma des Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) in Königsbach-Stein – und das mit großem Erfolg: Im Mai erhielten die elf Schülerinnen und Schüler den ersten Preis im Landeswettbewerb der Junior-Firmen und qualifizierten sich so für den Bundeswettbewerb, wo sie am 15. Juni den zweiten Preis erringen konnten.

Jungunternehmer verdienen echtes Geld

Eine Firma gründen und ein Produkt entwickeln, produzieren und vermarkten, das ist die Aufgabenstellung einer „Junior-Firma“, wie sie am LMG jedes Schuljahr stattfindet. Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1, die das Neigungsfach Wirtschaft gewählt haben, können auf diesem Wege praktische Erfahrungen mit ihrem eigenen Start-up sammeln. Bei „Junior“ handelt es sich um ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, das unter anderem auch vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Die Schülerinnen und Schüler erfahren damit am eigenen Leib, wie es ist, Unternehmer zu sein. Sie verteilen untereinander die Aufgaben Marketing, Verwaltung, Produktion und Finanzen, bestimmen einen Vorstand und verdienen echtes Geld. Die Jury bewertet in den vier Kategorien Geschäftsidee und -bericht, Jury-Interview und Videopräsentation.

Wirksamkeit in Chemielabor nachgewiesen

Im September waren die elf Zwölftklässler – das LMG bietet den neunjährigen Bildungsgang G9 – in die Schülerfirma eingestiegen und hatten zuerst fünf Wochen lang nach der zündenden Idee gesucht. „Am Anfang hatten wir an Upcycling von Flaschen als Deko gedacht, aber dann hatte einer von uns nach einem Besuch seiner Oma im Altersheim die Idee“, erzählt Jan Zimmermann, den seine Mitstreiter zum Vorstand gewählt hatten. Die allgegenwärtige Händedesinfektion wird zunichtegemacht, sobald man wieder sein Smartphone in die Hand nimmt. Warum also nicht eine Box entwickeln, in die man seine Alltagsgegenstände zur Desinfektion legen kann? Dass die Schüler nicht nur in Wirtschaft, sondern auch in Naturwissenschaften fit sind, zeigt die Funktionsweise: Desinfiziert werden die Gegenstände durch UV-Licht. Im Chemielabor wurde die Wirksamkeit nachgewiesen.

Sieben Stunden pro Box für Herstellung

Die Umsetzung der genialen Idee war die größte Herausforderung bei dem Projekt. Den Korpus aus Holz und die komplizierte Technik im Inneren zu entwickeln und zusammenzubringen, war nicht so einfach. „Zuerst sollte die Box offen sein, aber dann mussten wir noch eine Klappe für den Augenschutz anbringen, damit keiner in das UV-Licht blickt“, führt Jan Zimmermann ein Hindernis an. Nebenbei akquirierte die Schülerfirma noch 30 Partner aus der Wirtschaft zur Unterstützung. Als der Prototyp fertig war, dauerte die Herstellung einer Box in Handarbeit immer noch etwa sieben Stunden. Zehn Boxen hat die Firma produziert und auch im Handumdrehen verkauft, Nachfragen waren aber für 40 oder 50 Exemplare da.

Preisgelder werden gespendet

All die Mühen waren von Erfolg gekrönt: Über die Belohnung in Form der Preise freuen sich die Schülerinnen und Schüler natürlich sehr. Am Landeswettbewerb hatten 80 Schülerfirmen teilgenommen, nur sechs waren in die engere Auswahl gekommen. „Der Bundeswettbewerb war nochmals eine andere Liga“, betont Jan Zimmermann. Die Preisgelder über 500 und 1.200 Euro wollen die Oberstufenschüler für einen guten Zweck spenden. Der Name „Kill D’Bazill“ ist übrigens im Dialekt auszusprechen, wurde aber auch von den Laudatoren bei der Online-Preisübergabe auf Hochdeutsch gemeistert.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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