Gewohnte Abläufe werden wieder aufgenommen
Seniorenzentrum "Am Losenberg" ist Corona-frei
Walzbachtal (kn) Nach sehr intensiven und belastenden Wochen ist der Ausbruch des Corona-Virus im Seniorenzentrum „Am Losenberg“ in Wössingen inzwischen beendet. Das teilte Heimleiter Frank Huck mit. Obwohl die Einrichtung bereits am 13. März die Pforten gegenüber der Außenwelt verschlossen hatte, fand das Coronavirus einen Weg ins Haus. Seit Anfang April wütete es im Seniorenzentrum und hatte sehr schnell dramatische Auswirkungen.
Fast die Hälfte der Bewohner waren infiziert
Nachdem die ersten Bewohner Krankheitsanzeichen zeigten, lieferten Abstriche die ersten positiven Befunde. „Ab diesem Moment haben wir das weitere Vorgehen im täglichen Austausch mit dem Gesundheitsamt Karlsruhe geplant“, sagte Huck. Eine erste Testung aller Bewohner und sämtlicher Mitarbeiter gab Aufschluss über das Ausmaß der Infektion. Insgesamt wurden 37 der 76 vorhandenen Bewohner positiv getestet, auch unter den Mitarbeitern gab es positive Fälle.
Hohe psychische Belastung
Wer positiv getestet wurde, musste für mindestens 14 Tage in Quarantäne. Dies bedeutete vor allem für die Bewohner eine hohe psychische Belastung. Denn sie durften keinen Besuch empfangen, mussten in ihren Zimmern bleiben und wurden täglich von Mitarbeitern in kompletter Schutzkleidung besucht. „Das war eine besondere Härte für alle Bewohner“, sagte Huck.
Unheimliche Anforderung und Belastung
Insgesamt wurden alle Bewohner mindestens zweimal getestet, die Mitarbeiter mindestens drei- bis viermal. Um wieder arbeiten zu dürfen, mussten sie nach Ablauf ihrer Quarantäne negativ getestet werden. „Das bedeutete für die verbliebenen Kollegen eine unheimliche Anforderung und Belastung“, sagte Huck.
Schrittweise öffnet die Einrichtung wieder für Besucher
In den vergangenen Wochen wurden Abläufe und Angebote der Einrichtung komplett verändert und neu angepasst. Mittlerweile ermöglichten Testergebnisse und neue gesetzliche Regelungen ein schrittweises Öffnen der Einrichtungen. „Im Losenberg werden die Schutzmaßnahmen weiterhin hochgehalten, allerdings dürfen die Bewohner in kleinen Gruppen unter Einhaltung des Abstands in den Garten“, sagte Huck. Auch gebe es inzwischen ein Besucherfenster sowie eine Plexiglasvorrichtung im Pavillon, durch den Angehörige Kontakt mit ihren Angehörigen aufnehmen könnten.
"Enormer und bemerkenswerter Einsatz" der Mitarbeiter
Die gewohnten Abläufe und Prozesse, wie Veranstaltungen im Haus und die Nutzung des Speisesaals würden ebenfalls Schritt für Schritt unter Einhaltung der neuen Gegebenheiten wiederaufgenommen. „Wir alle haben diese schwierige Zeit nur gemeinsam überstehen können. Unser Dank und ein großes Kompliment gelten daher zunächst den Mitarbeitern, die mit enormem und bemerkenswertem Einsatz unter schwierigsten Bedingungen wesentlich zur Lösung des Problems beigetragen haben“, so Huck. Auch die Unterstützung von außen, von Kirchengemeinde, Vereinen, Behörden oder Privatpersonen, sei in vielfältiger Form beeindruckend gewesen, sagte der Heimleiter.
Dank an Bewohner und Angehörige
Sein Dank gelte ebenfalls den Bewohnern und ihren Angehörigen, die Geduld bewiesen, mitwirkten und Verständnis für die notwendigen Maßnahmen zeigten. Schließlich sei es ihm ein großes Anliegen, Trauer und Gedenken an die während der Pandemie verstorbenen Bewohner zu bewahren und diese stets in würdiger Erinnerung zu behalten.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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